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Physiologische Aspekte des Aufenthalts im Wasser Kältereiz
- Wassertemperatur beeinflußt Wärmeregulation des Körpers
- Isolation durch Haut und Unterhautfettgewebe
- Wassertemperatur ruft erhöhte Stoffwechselprozesse zur
Aufrechterhaltung der Körpertemperatur hervor
- durch verstärkte periphere Durchblutung beim Schwimmen (im kalten
Wasser) kommt es zu
- stärkerer Wärmeabgabe und im Anschluß zur Abnahme der
Körperkerntemperatur
- Bei einer Temperatur von 20°C is die Wärmeabgabe im Wasser rund
dreimal größer als in der Luftumgebung
- Wärmeleitfähigkeit des Wassers ist ca. 25mal höher als die der
Luft Þ hoher Abkühlungseffekt
- Wärmeverlust ist abhängig vom Verhältnis von Körperoberfläche zu
Körpervolumen; dieses Verhältnis ist bei größeren Körpern günstiger, weshalb Kinder
leichter frieren
- durch Kältereiz trainierte Funtionstüchtigkeit der Haut stellt
Schutzmaßnahme gegen Unterkühlung dar Þ Abhärtung, Schutz vor Erkältungskrankheiten
Wasserdruck
- Der Wasserdruck beeinflußt Gefäßsystem, Gehörsystem und
Gleichgewichtssinn
- Druck auf Brustkorb wird noch erhöht durch Strömungswiderstand bei
der Fortbewegung im Wasser
- Druck führt zur Kräftigung der Atemmuskulatur und zu einer
Verbesserung der Atemökonomie
Entlastung des Stützapparates
- Wasser hat in etwa die gleiche Dichte wie sie im Durchschnitt der
menschliche Körper aufweist. Konsequenz: der menschliche Körper befindet sich im Wasser
in einem Schwebezustand
- Enfallen der Haltearbeit führt zu einer Schonung des passiven
Bewegungsapparates (bes. Gelenke)
- Durch den Wegfall der Haltearbeit kommt es auch zu einer besseren
Anpassung an die Herz-Kreislauf-Belastung
- Arbeit der oberen Extremitäten beim Schwimmen wirkt positiv auf
Haltemuskulatur Þ Vorbeugung gegen Haltungsschwächen
Körperlage
- Ein Kind weist bereits bei der Geburt einen unbedingten Stell- und
Lagereflex auf (Neugeborenes in Bauchlage > Anheben des Kopfes). Dieser Reflex muß
beim Schwimmen überwunden werden
Wasserreiz
- Der Reiz des Wassers wirkt besonders auf die Augen>
Lidschlußreflex. Auch dieser Reflex sollte beim Schwimmen überwunden werden um die
Orientierung im Wasser zu gewährleisten
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Biomechanische
Aspekte des Schwimmens
Wasserwiderstand
- Der Wasserwiderstand ist die Reaktion auf die Antriebsbewegungen des
Menschen im Wasser. Sie ist der Antriebskraft entgegengerichtet. Da sie den Körper in
seiner Vorwärtsbewegung hemmt, muß beim Sportschwimmen versucht werden, bestimmte
Faktoren dieses Widerstands für die Lösung der Bewegungsaufgabe zweckmäßig zu
gestalten.
- Der Widerstand ist abhängig von der Geschwindigkeit mit der sich der
Körper im Wasser bewegt, dem sog. Formbeiwert des Körpers (cw-Wert), der
Stirnfläche des Körpers und der Dichte des Wassers. Es gilt folgender Zusammenhang:
- Wasserwiderstand = 1/2 Stirnfläche x Formbeiwert x Wasserdichte x
(Geschwindigkeit)2
- Rformen des Widerstands im Wasser: a) Stirnwiderstand; b)
Reibungswiderstand (Wirbelbildung am Körper, verstärkt durch Unebenheiten); c)
Wirbelwiderstand (hinter dem Körper, durch Stromlinienform entgegenzuwirken); d)
Wellenwiderstand
- Wichtig für eine effektive Schwimmbewegung ist die Erfahrung, daß
der Widerstand zum Vortrieb genutzt werden kann > relativer Stütz im Wasser
- zu schnelle Extremitätenbewegungen vermeiden (Widerstand steigt mit
dem Quadrat der Geschwindigkeit), keine Schwankungen im Tempo der Bewegungsausführung
- Stromlinienform um Vortrieb zu optimieren
- Anstellwinkel zur Anströmrichtung möglichst gering halten (>
angeströmte Fläche klein halten)
- Eigenerzeugung von Wellen vermeiden durch entsprechendes
Körperverhalten und Meidung von Fremdwellen
Auftrieb
- Der Körper schwimmt erst, wenn die Körperdichter geringer ist als
die Wasserdichte
- relative Dichte des Menschen (Referenzwert Wasserdichte): 0,97 - 0,99
(Einatmung) und 1,03 - 1,06 (Ausatmung)
- Körperdichte und Volumenverteilung bestimmt Eignung eines Menschen
für das Schwimmen
- Das Drehmoment durch die unterschiedlichen Dichten von Oberkörper
und Beinen führt dazu, daß sich der Körper in Ruhe in ein stabile vertikale
Gleichgewichtlage dreht; Schwimmbewegungen müssen dem entgegenwirken.
- Dynamischer Auftrieb durch Anstellwinkel des Körpers im Wasser
(unterschiedlicher Druck an Ober- und Unterseite des Körpers)
- Auftriebskraft wächst mit Schwimmgeschwindigkeit
Antrieb im Wasser
- Hauptantrienb durch Extremitätenbewegungen
- günstige Voraussetzungen durch Körperhaltung, die Widerstand
minimiert
- relativer Stütz im Wasser
- Länge des Abdruckweges voll nutzen, um lange Wirkungszeit der
Abdruckkraft zu nutzen
- schnelles Fassen des Wasserwiderstandes
- Veränderungen der Hebellänge durch Beugung und Streckung tragen bei
den Bewegungen der Arme dazu bei, den Extremitäten eine antriebswirksame Abdruckrichtung
zu geben und das vorhandene Kraftpotential effektiver umzusetzen
- Den Einsatz großer Abdruckflächen muß der Schwimmer in den
Bewegungsabschnitten sichern, in denen diese vornehmlich entgegengesetzt zur
Schwimmrichtung bewegt werden.
- In den Bewegungsabschnitten, in denen die Hände auch quer zur
Schwimmrichtung bewegt und folglich auch seitlich angeströmt werden, müssen optimale
Bedingungen für eine antriebswirksame Gestaltung der entstehenden Querkraft geschaffen
werden ('Liftprinzip')(> Handhaltung)
- Antrieb der Füße durch Flossenwirkung (> optimale
Abdruckfläche); Füße müssen 'überstreckt' werden (> Ristschlag)
- Kontinuierliche Schwimmgeschwindigkeit durch optimale koordination
der Teilimpulse.
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Schwimmerische Techniken
Elemente moderner
Schwimmtechnik
Gleitbootlage
- Lage im Wasser so gestalten, daß Frontalwiderstand möglichst gering
wird (Stromlinienform)
- Beinschlag sehr effektiv einsetzen, ohne Wasseroberfläche zu
durchbrechen
- Schultern höher als Hüfte u. Fußpunkt (> dynamischer Auftrieb)
- Vermeidung von seitwärtigen Bewegungen
Modifiziertes S-Zug-Muster
- Armzug gestreckt - gebeugt - gestreckt
- bei Kraul, Rückenkraul und Delphin
- 'modifiziert', weil wir uns im 3-dimensionalen und nicht im
2-dimensionalen Raum bewegen (> relative Raumbahnen im Wasser)
elliptisches Zugmuster
- Voraussetzung für relativen Stütz im Wasser
- Hand muß in ruhendes Wasser gelangen um Abdruck zu ermöglichen, da
sie sich von nach hinten strömendem Wasser nicht abstoßen kann
- elliptische Zugmuster der Hand kann mit einer Winkelstellung der Hand
verbunden werden, die zu einer 'Liftkraft' beiträgt
hoher Ellbogen
- Bei Beginn des Zuges Beugung im Ellbogen, Einwärtsdrehen des
Oberarms, Hand zieht nach hinten-unten-außen
- Günstige Stellung der Hand um das Wasser nach hinten zu drücken
- Vergrößerung der Abdruckfläche
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Kraulschwimmen
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Spezielle Aspekte
- Körperlage
: Rollen um die Körperlängsachse beschleunigt beim
Eintauchen ins Wasser die Armbewegung auf der Zugseite; auf der Schwungseite ist es
leichter den Arm nach vorne zu bringen; Rollbewegung ist auf der Atemseite meist größer,
sollte aber nach beiden Seiten hin durchgeführt werden.
- Armzug
: trägt beim Kraulschwimmen ca.70% zum Vortrieb bei;
Phasen des Armzugs: 1) Wasserfassen 2) Zugphase 3) Druckphase 4) Herausnehmen der Hand aus
dem Wasser 5) Recovery-Phase (Vorbringen des Arms) 6) Eintauchen der Hand ins Wasser
- Atmung
: durch Drehen des Kopfes und Rollen des Körpers
ermöglicht; Rhythmus darf durch Atmung nicht gestört werden; Einatmung sehr schnell,
Ausatmung kontinuierlich zuerst durch Mund, zum Schluß durch Mund und Nase, über Wasser
nicht mehr ausatmen; zum Einatmen befindet sich der Mund in der Bugwelle etwas unterhalb
der Wasseroberfläche; Einatmung muß beendet sein, wenn der Arm auf der Einatemseite
über die Schulter nach vorne zieht
- Beinbewegung
: stabilisiert die Körperlage und unterstützt damit
die einzelnen Phasen dees Armzuges; ordnet sich rationell und ökonomisch der Armbewegung
unter; vortriebswirksam ist nur der Ristschlag; Beinschlag is Schraubenförmig; Beuge- und
Streckbewegung des Beinschlags ist passiv, Beugung im Kniegelenk durch den Wasserdruck;
6-er Koordination bei Sprint; 2-er Koordination bei Langstrecke
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Brustschwimmen
Spezielle Aspekte
- Armbewegung
: Beim modernen Brustschwimmen gleich großer Anteil
am Antrieb von Arm- und Beinbewegung; Phasen des Armzuges: 1) Wasserfassen, 2) Zugphase
(hoher Ellbogen, Blickrichtung schräg nach vorne unten), 3) Druckphase, 4)
Recovery-Phase; mittlerer Zug Þ schulterbreit
- Körperlage
: mit flacher Wasserlage schwimmen; Kopf nicht
anheben, Blick nach vorne unten
- Atmung
: am Ende (oder nach) der Druckphase, vorher akzentuiertes
Ausatmen
- Beinbewegung
: Schwunggrätsche; kreisförmige Bewegung der
Unterschenkel, davor Anfersen im Körperschatten, Fußsohlen parallel zur
Wasseroberfläche, Abstoß mit Unterschenkeln und Füßen (peitschenartig)
- Gesamtkoordination
: a) aufeinanderfolgende Koordination: Arme und
Beine lösen sich ohne Pause ab; b) Überlagern von Arm- und Beinbewegung: letztes Drittel
der Beinstreckung fällt mit Beginn des Wasserfassens zusammen.
- Tauchzug
: nach Start und Wende; Armzugmuster des
Delphinschwimmens; Hände gehen am Oberschenkel vorbei nach oben um den Schwimmer unter
Wasser zu halten; 2 Gleitphasen Þ Armzug und Beinschlag deutlich getrennt; nach
Eintauchen warten bis Schwimmgeschwindigkeit errreicht (Gleiten) - dann Armzug - wieder
gleiten - Beinschlag - dann übergehen in koordinierte Arm-Bein-Bewegung.
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Rückenkraulschwimmen
Spezielle Aspekte
- Körperlage
: gestreckt im Wasser, nur so weit von der Horizontalen entfernt, dass
Beine sich im Wasser bewegen können ('Gleitbootlage'); Schultergürtel liegt höher als
das Becken; wichtigstes Element: Rollen um die Längsachse (Heranführen der Kraftlinien
von Zug- und Druckphase an den Körperschwerpunkt; Verminderung der exzentrischen, d.h.
der nicht in Bewegungsrichtung wirkenden Kräfte; Unterstützung der Recovery-Phase auf
der freien Seite; Herabsetzung des Wasserwiderstands, da die Schulter auf der freien Seite
aus dem wasser ragt); Kopf nicht zu stark im Nacken, aber auch nicht zu stark angezogen.
- Armzug
: 1) Wasserfassen 2) Zugphase (Abdruckflächen von Hand und Unterarm fast
senkrecht zur Bewegungsrichtung) 3) Druckphase (beginnt, wenn Hand in Schulterhöhe
angekommen ist) 4) Herausnehmen des Arms (Arm wird aus dem Wasser geschwungen - Daumen
zeigt nach oben) 5) Recovery-Phase (in vertikaler Ebene über dem Körper bewegt sich der
Arm gestreckt, Handflächen werden frühzeitig nach außen gedreht, keine Beschleunigung
durch Muskelarbeit) 6) Eintauchen (in Verlängerung der Schulterlinie).
- Atmung
: regelmäßige, tiefe und vorallem rhythmische Atmung; gekoppelt an
Gesamtbewegung; Einatmen in der Recovery-Phase, Ausatmen in der Zug-Druck-Phase eines
Armes
- Beinbewegung
: Kompensationsfunktion im Bezug auf Körperlage; größere Bedeutung
als beim Brustkraul; viel deutlichere Abweichung von der vertikalen Bewegung als beim
Brustkraul (ein gerader, dann ein diagonaler Schlag)
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Delphinschwimmen
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